Unsere Bio-Schokolade zeichnet sich durch ihren hohen Kakaogehalt (60% - 70%) und besonders viel Kakaobutter aus, die der Schokolade ohne Zusätze durch billige Emulgatoren ihren zarten Schmelz verleiht. Lag der Preis pro Tonne Kakao vor einem Jahr (Sommer 2023) noch bei unter 3.000 EUR, so wird diese heute (Sommer 2024) zwischen 8.000-10.000 EUR gehandelt. Das ist eine Verdreifachung des Preises für Kakaobohnen. Wir haben keinerlei Chance, die aktuellen heftigen Preissteigerungen des Kakaos in irgendeiner Weise zu kompensieren und müssen die Preise zum 1. Juli 2024 anpassen.
Am Rohstoff Kakao können wir viele Effekte beobachten, die wir wohl in Zukunft öfters erleben werden. Es ist höchste Zeit, die Zusammenhänge anzuschauen und verantwortungsbewusst zu handeln. Wir brauchen mehr nachhaltigen Kakaoanbau, wie er im kontrolliert biologischen Anbau Grundlage ist.
Klimawandel
Durch den Klimawandel und die damit verbundenen Extremwettereignisse, wie länger anhaltende Dürreperioden, häufigere Starkregen oder Überflutungen kommt es zu schlechteren Ernten in den Hauptanbaugebieten des Kakaos in Westafrika (Elfenbeinküste, Ghana).
Deutlich erhöhte Niederschläge begünstigen zudem Schädlinge und den Befall mit Kakaokrankheiten wie dem Swollen-Shoot-Virus und Braunfäule. Da diese nicht bekämpft werden können, muss der ganze Kakaobaum gefällt werden. Kakaobäume brauchen jedoch Jahre, ehe sie Früchte tragen. Das verdeutlicht eindrücklich wie katastrophal sich Klimaeffekte auf den Kakaoanbau insbesondere in Monokulturen auswirken.
Spekulation
Neben den natürlichen Gründen (Ernteverluste) treiben auch Börsenspekulanten und Hedgefonds die Preise nach oben. Bei einer schlechten Ernteprognose kaufen Spekulanten große Mengen ein und treiben somit den Preis zusätzlich in die Höhe. Große konventionelle Hersteller kaufen auch die Bestände von Biobauern auf, um lieferfähig zu bleiben – so gibt es noch weniger Bio-Kakao!
Lage der Kakaobauern
Von der aktuellen Preissteigerung profitieren die Kakaobauern allerdings kaum. Sie kämpfen mit Inflation und ständig zunehmenden Produktionseinbußen. Die teuren Schädlingsbekämpfungsmittel können sie sich oft nicht leisten. Somit haben sie kaum Anreize zu investieren und daher ist eine Besserung der Lage nicht so bald zu erwarten. 2027/2028 könnte sich die Lage ändern und es könnte wieder ein ausreichendes Angebot an Kakao geben.
Nachhaltigkeit im Bio-Anbau
Kakao für den Massenmarkt wird in Monokulturen angebaut. Laut WWF hat der Kakaoanbau in vielen Gebieten nur noch eine Zukunft, wenn rechtzeitig die nötigen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ergriffen werden. Dazu gehören naturnahe diversifizierte Agroforstsysteme mit möglichst vielen verschiedenen Baum- und Pflanzenarten.
Eine nachhaltige Kakaowirtschaft ist die Grundlage im Bio-Anbau. Bio-Kakao stammt aus Mischkulturen und ist wesentlich besser gegen den Klimawandel gewappnet als Monokulturen aus konventionellem Anbau. Durch die höhere Biodiversität sind Bio-Kakaofarmen auch gegen extreme Wetterereignisse besser geschützt. Auch partizipieren die Kakaobauern mehr an den erzielten Profiten. Das rechtfertigt den etwas höheren Preis für Bio-Schokolade. Die aktuellen katastrophalen Effekte des konventionellen Anbaus in Monokulturen lassen sich wohl nur eingrenzen, wenn die Grundlagen des Biolandbaus zur Norm werden.
Siehe auch https://www.mindsweets.de/Kakaopreis-steigende-Kakaopreise-Schoko-Schamane-Schokoschamane
Quellen:
https://www.finanzen.net/rohstoffe/kakaopreis
https://www.weltpartner.de/de/blog/204-kakao-preisanstieg
https://pronatec.com/rekordhohe-kakaopreise-wie-geht-pronatec-damit-um/
https://vivani.de/kakaokrise-warum-schokolade-immer-teurer-wird/
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/kakao-ernte-preisanstieg-100.html